Migränepatientinnen und -patienten tendieren oftmals zu Perfektionismus und stellen einen hohen Leistungsanspruch an sich selbst. Die folgende Übung soll darauf abzielen, wieder Zugang zu sich selbst zu finden und sich den eigenen Belastungsgrenzen bewusst zu werden bzw. rechtzeitig zu intervenieren, bevor diese überschritten werden.

Hintergrundinformationen:

Überanstrengung und Erschöpfung gelten als Trigger, die einen Migräneanfall auslösen können.1 Auch eine verminderte Wahrnehmung der eigenen Leistungsgrenze und dadurch resultierende unterdrückte Gefühle (z.B.: Ängste und Ärger) können schmerzauslösend sein, beziehungsweise verstärkend wirken.2

Achtsamkeitsbasierte Meditationsübungen können Schmerzpatientinnen und -patienten helfen, die eigene Lebensqualität wieder zu steigern und den körperlichen Zustand besser zu akzeptieren.3 Gerade bei chronischen Schmerzen geht es darum, problematische Verhaltensmuster, wie zum Beispiel andauernde Schonhaltung oder Überforderung, zu verändern und einen achtsamen Umgang mit sich und seinem Körper zu fördern.

Im Fokus dieses Therapieansatzes steht, dass man sein Denken und Fühlen hin zu Achtsamkeit und Akzeptanz ändert und nach dem handelt, was einem wichtig ist. Bei der Meditation kommt es zu einer Verdickung und Ausdifferenzierung der Gehirnstrukturen, die für die Wahrnehmung von Körperempfindungen zuständig sind. Durch die verbesserte und genauere Körperwahrnehmung kann es zu einem frühen Erkennen von Körpersignalen so wie Vorboten einer Migräne kommen.4
Achtsamkeitsübungen werden nicht nur bei der Behandlung von Erkrankungen erfolgreich eingesetzt, sondern es zeigt sich auch, dass sie generell zu einer Erhöhung des psychischen Wohlbefindens und zur Stressreduktion beitragen.5

Der Bodyscan

Der Bodyscan wird als einer der wichtigsten Elemente der formalen Achtsamkeitspraxis angesehen. Dabei liegt der Fokus zunächst einige Minuten beim Atmen. Danach wandert die Aufmerksamkeit systematisch durch den ganzen Körper, um die einzelnen Regionen bewusst wahrzunehmen. Ziel der Übung ist nicht zwangsläufig das Erreichen eines Entspannungszustands, sondern die Wahrnehmung des Gesamtkörpergefühls.6

Quellen

  1. Schmerzklinik Kiel. Mögliche Auslöser der Attacken. https://schmerzklinik.de/service-fuer- patienten/migraene-wissen/ausloeser/; Zugriff am 24.07.2019
  2. Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft: Kopfschmerzen verstehen. http://www.dmkg.de/files/dmkg.de/patienten/Download/Patienteninfo.pdf, Zugriff am 24.07.2019
  3. Österreichische Schmerzgesellschaft. https://www.oesg.at/patienteninformationen/migraene/, Zugriff am 24.07.2019
  4. Metzner, M. (2015). Biofeedback und Achtsamkeit, Prien 5 Valady, S. (2016). Wie wirksam sind achtsamkeitsorientierte Therapieansätze und Interventionen? Wien 6 Valady, S. (2016). Wie wirksam sind achtsamkeitsorientierte Therapieansätze und Interventionen? Wien