Migränepatientinnen und –patienten beschreiben sich oftmals als rastlos. Der innere Antrieb motiviert immer wieder Dinge zu erledigen, die einen Nutzen aufweisen. Durch den ständigen Stress, kommt man nicht zur Ruhe und findet kaum Entspannung. Ziel der folgenden Übung ist es, eine bewusste Auszeit zu schaffen und Abstand zum stressigen Alltag zu gewinnen.
Fantasiereisen können sehr individuell angepasst werden. Das betrifft sowohl die Dauer, als auch das gewählte Setting. Die folgende Fantasiereise wurde speziell an die Bedürfnisse von Migränepatientinnen und –patienten angepasst.
Hintergrundinformationen:
Studien belegen, dass vor allem die plötzliche Veränderung des Stressniveaus Migräneattacken hervorrufen kann. Bei einer Verringerung des Niveauunterschieds zwischen einem entspannten Normalzustand und Stress reduziert sich in weiterer Folge die Anfallshäufigkeit der Migräne. Aus diesem Grund sind Entspannungsmethoden ein wichtiger Bestandteil einer nicht-medikamentösen Migränetherapie.1
Entspannungsverfahren führen zu Entspannungsreaktionen und damit auch zu einer körperlichen und seelischen Beruhigung. Besonders bei chronischen Schmerzen lässt sich somit durch eine Veränderung der Schmerzwahrnehmung der Kreislauf aus Schmerzen und ansteigender Muskelspannung durchbrechen. Das Ziel ist ein verbessertes emotionales und körperliches Wohlbefinden.2
Imaginationen, zu denen Fantasiereisen zählen, sind Aufmerksamkeitslenkungen. Über die Aktivierung von Spiegelneuronen im Gehirn können nicht nur physiologische Prozesse im Körper beeinflusst werden, sondern auch Strukturen im limbischen System, die an der Emotionssteuerung und Verarbeitung beteiligt sind.3
ForscherInnen haben herausgefunden, dass Fantasiereisen nachweislich Stress reduzieren, das Immunsystem aktivieren, sowie die Anzahl von Abwehrzellen im Blut erhöhen können.4
Quellen
- Schmerzklinik Kiel: Mögliche Auslöser der Attacken. https://schmerzklinik.de/service-fuer- patienten/migraene-wissen/ausloeser/, Zugriff am 24.07.2019
- Österreichische Schmerzgesellschaft. https://www.oesg.at/patienteninformationen/migraene/, Zugriff am 24.07.2019
- Damasio, A. R. (2011). Selbst ist der Mensch. München: Siedler.
- Trakhtenberg, E.C.: The effects of guided imagery on the immune system: A critical review, in: International Journal of Neuroscience Nr. 6, 2008, S.839–855.