Bei Migräneattacken ist oftmals nicht der Schmerz die größte Belastung, sondern das Gefühl ohnmächtig und ausgeliefert zu sein. Die folgende Selbsthilfemaßnahme soll zur Entspannung dienen und eine Möglichkeit aufzeigen, besser mit dem Schmerz und dem damit verbundenen Leidensdruck umzugehen.

Hintergrundinformationen:

Strategien zur Schmerzbewältigung sollen unterstützen, den Leidensdruck erträglicher zu machen. Dabei sollen Patientinnen und Patienten lernen, die Aufmerksamkeit weg vom Schmerz hin zu angenehmen Dingen zu lenken. Hier hilft es auch, sich vom Schmerz zu distanzieren und ihn von außen zu betrachten. Ebenso können Patientinnen und Patienten bestimmte Methoden trainieren, die ihnen das „Gefühl des Ausgeleertseins“ nehmen. Das unterstützt dabei, störende Reize von außen zu ignorieren und die eigenen Bedürfnisse besser wahrzunehmen. In einer tiefen Entspannung kann das Gehirn besonders kreativ sein und innere Bilder können entwickelt werden, die Veränderungsprozesse einleiten.1

Heil-Imagination oder Visualisierung ist eine geeignete Methode, um einen Einblick ins Krankheitsgeschehen zu ermöglichen, das Vertrauen in den Körper zu gewinnen und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren.2

Körperliche Prozesse können durch diese inneren Bilder beeinflusst werden. Stellt sich die Patientin oder der Patient ein Bild vor, dann hat das einen Impuls des Nervensystems zur Folge. Dieser Effekt, konkret Körperreaktionen wie Muskelbewegungen, Herzschlag und Hauttemperaturveränderungen nur durch innere Bilder ausgelöst, wurde mehrfach durch Biofeedback-Methoden nachgewiesen. Somit können Gedanken, Vorstellungen oder Ängste die Bildung von Botenstoffen wie Neurotransmitter und Hormone sowie Neuropeptide auslösen. Diese bringen Informationen zu den Zellen im Körper und können deren Funktionsweise beeinflussen. Positive Vorstellungen können damit die Endorphin-Bildung fördern.3

Quellen

  1. Österreichische Kopfschmerzgesellschaft. https://www.oesg.at/patienteninformationen/migraene/, Zugriff am 24.07.2019 2 Fischer, H. (2010). Selbstheilung fördern mit eigenen Bildern. Naturarzt, 5 (2010). 38-40 3 Koppe, A. (2012). Mut zur Selbstheilung. Berlin, Institut Angelika Koppe & Partnerinnen, Berlin
  2. Fischer, H. (2010). Selbstheilung fördern mit eigenen Bildern. Naturarzt, 5 (2010). 38-40
  3. Koppe, A. (2012). Mut zur Selbstheilung. Berlin, Institut Angelika Koppe & Partnerinnen, Berlin